Notfallseelsorge – Not sehen, für Menschen da sein

Auf der Grundlage des christlichen Verständnisses von Nächstenliebe steht die Notfallseelsorge in Südhessen Menschen bei akuten Krisen und seelischen Belastungen zur Seite. Das kann der Tod eines nahestehenden Menschen sein, verursacht etwa durch Krankheit oder einen Unfall. Auch bei Suizid oder Suizidversuch sorgen wir für die Betreuung von Angehörigen. Bei Unfällen betreuen wir Opfer, Angehörige, Unfallverursacher und Zeugen am Unfallort oder zu Hause.

Gerade die ersten Minuten oder Stunden nach einem unerwarteten und lebensverändernden Ereignis können sehr belastend sein. Jedes Leid wird als einzig erlebt. Wir bieten in der akuten Belastung persönliche Hilfe und Unterstützung an. Notfallseelsorgende sind da und haben Zeit, sie hören zu und unterstützen in der Phase der akuten Betroffenheit. In Absprache mit den Hilfesuchenden informieren sie Vertrauenspersonen aus deren nahen Umfeld. Dadurch können Angehörige die ersten Schritte zur Bewältigung ihres Leids gehen.

Die Notfallseelsorge in Südhessen ist eine ergänzende Maßnahme in der Rettungskette. Sie richtet sich an alle Menschen unabhängig von deren Weltanschauung, Glaubenszugehörigkeit oder ethnischem Hintergrund. Unsere Mitarbeitenden sind jederzeit erreichbar, an allen Tagen im Jahr, rund um die Uhr.


Qualifikation und Standards – Wer helfen will, muss sich auskennen

Die Mitarbeitenden in der Notfallseelsorge üben ihre Arbeit haupt- oder ehrenamtlich aus und kommen aus vielfältigen Berufen. Die Pfeiler der Qualifizierung für die Arbeit als Notfallseelsorgende/r bestehen aus einem Grundkurs, Weiterbildungen und regelmäßiger Supervision.

Die aktive Mitarbeit setzt eine Grundqualifikation voraus. Diese wird durch die Teilnahme an einer Schulung gemäß den Standards für Psychosoziale Notfallversorgung in Deutschland erworben (Richtlinien). Die Kooperation in Südhessen bietet dafür jährlich Ausbildungskurse an.

An den erfolgreich absolvierten Grundkurs schließt sich eine Praktikumsphase in den regionalen Teams an. Inhalte der Ausbildung sind z. B. Grundlagen der Gesprächsführung, Einüben der wichtigsten Einsatzsituationen, Umgang mit Stress, Reflexion der eigenen Erfahrungen mit Sterben und Tod, Klärung der Rolle als ehrenamtliche Seelsorger/innen, Einführung in die Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten, Feuerwehren und der Polizei. Im aktiven Dienst bilden sich die Ehrenamtlichen regelmäßig fort.

Der Dienst der Rettung von Menschen ist manchmal ein schwerer Dienst: Notfallseelsorger/innen erleben Tod und Trauer, Schmerz und Verzweiflung und müssen auch manchmal die eigene Hilflosigkeit bei Einsätzen verarbeiten. Deshalb verpflichten sich alle Aktiven zu regelmäßigen Einsatznachbesprechungen, Supervision und Weiterbildung.

  • Die Aufgabe der
    Notfallseelsorge:
  • Stabilisieren
  • Organisieren
  • Schützen